Eine kleine Viola in der großen weiten Welt.
Ist sie nicht wunderschön? Zart wie ein Schmetterling in mystischem Farbton. Ich schaute mir einige Momente lang das kleine Blütenwunder an, schmolz vor ihrer Schönheit und in den bereits mächtig wärmenden Sonnenstrahlen auf meinem Rücken beinahe dahin. Ich musste mir einen Ruck geben, wieder zur kleinen Schaufel zu greifen, damit ich all die anderen Blümchen verteilen konnte. Ich brachte neben den Violas auch herrlich duftende Hyazinthen und heranwachsende Narzissen vom Gartenmarkt mit. Stehen lassen konnte ich auch den kriechenden Rosmarin, Bohnenkraut und Thymian aus Bioanbau nicht. Die drei Kräuter stellte ich ganz nahe an die Hauswand, da es nachts doch noch empfindlich kalt wird. Hoffentlich sind die Pflanzen stark genug. Ach, ich bin im Frühling stets besonders ungeduldig … 🙂 Englische Primeln sind mir nie zuvor aufgefallen, heute entdeckte ich mein Herz für diese anmutende Sorte. Auch davon suchte ich drei zauberhafte Pflanzen aus.
Hildegard von Bingen empfahl Veilchen bei diversen Augenerkrankungen, Sebastian Kneipp nutzte Violen u.a. als Hustentee. Veilchenblüten können auch Frühlingssalaten hinzugefügt werden. Allerdings empfehle ich, Violas selber zu züchten oder aus Bioanbau zu wählen und nicht die gespritzten Blümchen aus dem Gartenmarkt für den Verzehr zu nutzen.
Ich verbrachte heute einige frühlingssonnige Augenblicke in meinem kleinen Garten, verteilte erste Frühlingsblüher in die vielen Pötte und genoss in vollen Zügen die entspannte, süß-duftige Atmosphäre um mich herum.
Die ganze Zeit über beobachteten einige Amseln und Drosseln mein Treiben. Sie nahmen dankbar die Gelegenheit wahr, der von mir frisch aufgewühlten Erde den einen oder anderen Wurmbraten zu entlocken. Wenige erste Bienen trauten sich an die bunten Blüten heran. Sie schienen vom ähnlichen Frühlingshunger befallen, wie ich. Nachdem ich all die Blumen verteilt und meinen Arbeitsplatz aufgeräumt hatte, gönnte ich mir ein sonniges Picknick in meinem Hängesessel auf der Terrasse und sah dem zögerlichen Insektentreiben noch ein wenig zu, bis mir schließlich zu kühl wurde, da die Sonne immer häufiger hinter dichter werdendem Gewölk verschwand. Ist ja doch noch Winter. Das darf man nicht vergessen …
Von tiefer Dankbarkeit erfüllt ging ich ins Haus zurück und schaute zufrieden aus dem Fenster! Frühlingsglück, wirklich wahr!