Frühling liegt in der Luft.
Noch ganz verhalten singen die Amseln und Drosseln am Abend ihre Melodien. Wie herrlich, dass es nicht mehr ganz so früh dunkel wird. Überall lugen Knospen aus der noch schläfrigen Mutter Erde hervor und im Garten warten erste Frühlingsvorbereitungen.
Bevor ich erste Primeln für meine Pflanzpötte im Vorgarten besorgen werde, habe ich der mit großen Schritten herannahenden Kaphazeit, der Frühlingszeit, ein Zeichen gesetzt. Dem kühlen Wasser setzte ich ein kleines, wärmendes Feuerchen entgegen, umrankt von einem Forsythien- und einem Magnolienzweig. Eine zarte, weiße Orchideenblüte symbolisiert das noch jungfräuliche Werden auf Erden.
Vorfrühling
Härte schwand. Auf einmal legt sich Schonung
an der Wiesen aufgedecktes Grau.
Kleine Wasser ändern die Betonung.
Zärtlichkeiten, ungenau,
greifen nach der Erde aus dem Raum.
Wege gehen weit ins Land und zeigen’s.
Unvermutet siehst du seines Steigens
Ausdruck in dem leeren Baum.
Rainer Maria Rilke